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Ladungssicherung im PKW: So bleibt alles an seinem Platz

Ladungssicherung im PKW und richtiges Beladen vom Auto
Steht der Sommerurlaub mit der Familie bevor, wo zahlreiche Koffer, Taschen, Strandutensilien, Spielzeug etc. im Auto verstaut werden wollen? Oder gab es einen Großeinkauf in einem Möbelhaus mit Deko, Accessoires und vielen weiteren Dingen? Oder hast Du für Dein nächstes Projekt im Haus oder Garten den Baumarkt geplündert? Dann wartet jetzt die Herausforderung auf Dich, alle Einkäufe ins Auto zu bekommen und sie sicher zu verstauen. Vor allen Dingen die Ladungssicherung im PKW ist ein Thema, das häufig unterschätzt wird. Dabei ist es von großer Bedeutung, sowohl für Deine Sicherheit als auch für die anderer Verkehrsteilnehmer. In diesem Beitrag erfährst Du, warum die Sicherung der Ladung im Auto so wichtig ist, welche Ladungsmittel Dir zur Verfügung stehen und was Du beachten solltest, um sicher unterwegs zu sein. Zudem klären wir, welche Strafen bei ungesicherter Ladung drohen und geben Dir wertvolle Tipps für das Fahren eines schwer beladenen PKWs sowie für die Sicherung auf einem Anhänger.
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Warum ist Ladungssicherung im PKW so wichtig und wie packt man richtig?

Eine ungesicherte Ladung kann bei einer Vollbremsung oder einem Unfall zu einem gefährlichen Geschoss werden. Schon bei einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit entwickelt eine lose Ladung immense Kräfte, die Dich und Deine Mitfahrer schwer verletzen können. Zudem können herabfallende Gegenstände andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Die richtige Ladungssicherung im PKW ist daher nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit. Alles beginnt mit dem richtigen Packen.

Um das Auto richtig zu beladen, musst Du ein wenig Tetris spielen:

  1. Richtiges Beladen fängt mit den schwersten Gegenständen an Schwere Gegenstände sollten möglichst tief und nah an der Rückbank verstaut werden, damit der Schwerpunkt sich nicht verändert.
  2. Lücken werden mit kleineren Gegenständen aufgefüllt.
  3. Verklemme die Sachen ineinander und übereinander
  4. Lose Gegenstände werden in Boxen, Tüten oder Taschen verstaut.
  5. Die Ladung sollte gleichmäßig verteilt werden, um das Fahrverhalten des Autos nicht zu beeinträchtigen.
  6. Sofern machbar sollte die Rückbank nicht umgeklappt werden, um so eine schützende Trennwand zu haben.
  7. Lose Gegenstände werden zur Ladungssicherung im PKW in Boxen, Taschen, Netze verstaut Wenn möglich, sollte die Ladung nicht in den Frontbereich reinragen
  8. Achte darauf, dass Du jederzeit leicht an Warndreieck, Reifendichtmittel, Verbandkasten etc. kommst.
  9. Lose Gegenstände sollten auch nicht im Fußraum platziert werden, da sie nach vorne rollen und unter die Pedale geraten könnten.
  10. Ebenfalls sollten keine Gegenstände auf der Hutablage liegen, die beim Bremsen nach vorne kommen können.
  11. Beim Beladen unbedingt das maximale Zuladungsgewicht vom Auto mit beachten inkl. dem Gewicht der Passagiere, damit die Achsen nicht überlastet werden.

Was sind Ladungssicherungsmittel zur Verwendung im PKW und wie funktionieren sie?

Ladungssicherungsmittel für den PKW mit Spanngurten und Gepäcknetzen Ist alles im Auto verstaut, musst Du Dich um die Ladungssicherung kümmern, damit nichts verrutscht oder nach vorne fliegen kann. Dazu gibt es Spann- und Zurrgurte sowie Gepäcknetze. Diese können an den vorhandenen Haken und Ösen im Kofferraum befestigt werden. Wichtig ist, dass die Gurte eine gleichmäßig hohe Spannung haben, so dass nichts verrutschen kann. Hast Du kein Netz zur Hand, kannst Du auch eine Decke über die Sachen legen und sie mit den Gurten festzurren. Falls noch möglich, kann auch die Hutablage als Abdeckung genutzt werden.

Gepäck mit einem Gepäcknetz sichern Sofern die Rückbank nicht mit Mitfahrern besetzt ist, kannst Du auch diese Anschnallgurte zur Ladungssicherung im Auto nutzen. Dazu sie am besten diagonal verwenden. Zusätzlich gibt es auch noch Ladungssicherungsstangen und Kofferraumteiler. Die Stangen werden quer im Kofferraum befestigt und stützen die Ladung ab, sodass sie sich nicht bewegen kann. Die Kofferraumteiler sorgen dafür, dass die Ladung im Kofferraum getrennt und stabilisiert wird, was besonders bei unebenen Straßenverhältnissen nützlich ist. Auch eine feste Trennwand zum Kofferraum, die bis zur Decke geht, kann zur Ladungssicherung genutzt werden.

Tiere gehören während der Fahrt in eine Transportbox Ladungssicherung im PKW ist auch dann oder erst recht wichtig, wenn der Kofferraum nicht voll gefüllt ist. Hier helfen beispielsweise Antirutschmatten. Diese Matten werden unter die Ladung gelegt und erhöhen die Reibung zwischen der Ladung und dem Fahrzeugboden, sodass ein Verrutschen erschwert wird. Gegenstände, die rollen können, sollten in Taschen und Boxen verstaut werden, damit sie auch in den Kurven nicht für ablenkende Geräusche sorgen können.

Übrigens gelten auch Haustiere als Ladung und sollten daher in Transportboxen mitgeführt werden. Es empfiehlt sich zusätzlich keine Glasflaschen für den Proviant mitzuführen, so dass im Falle eines Unfalls keine Scherben durch den Innenraum fliegen.

Wie erfolgt die Ladungssicherung im PKW bei offenem Kofferraum oder auf dem Autodach?

Ladungssicherung bei Ladung mit Überlänge muss besonders gut gesichert werden Wenn der Kofferraum nicht vollständig geschlossen werden kann, muss die Ladung trotzdem sicher verstaut und zusätzlich gegen Herausfallen gesichert werden. Neben dem Fixieren der Ladung muss der herausragende Teil mit einem roten Tuch oder einer Fahne von mindestens 30 Zentimetern Durchmesser markiert werden, wenn er mehr als einen Meter über das Fahrzeugheck hinausragt. Ab einem Meter Überlänge ist die Kennzeichnung Pflicht. Es empfiehlt sich jedoch, auch bei weniger Überstand eine Kennzeichnung anzubringen.

Die Ladung darf bis zu 3 m über das Heck hinausragen. Damit darf dann jedoch nur eine Fahrt von weniger als 100 km durchgeführt werden. Wer mit der Ladung mehr Strecke zurücklegen muss, bei dem darf die Ladung nicht weiter als 1,5 m Überlänge nach hinten haben. Wenn Du nachts mit der Ladung unterwegs bist, musst Du ein rotes Warnlicht und einen Rückstrahler anbringen.

Zuviel Gepäck für den Kofferraum kann auch in der Dachbox verstaut werden. In der Breite darf ein Fahrzeug inkl. Ladung nicht breiter sein als 2,55 m. Bis zu einer Höhe von 2,5 m darf keine Ladung nach vorne überstehen, um keine vorausfahrenden Fahrzeuge oder andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Erst ab 2,5 m Höhe ist eine Überlänge von bis zu 50 Zentimetern nach vorne gestattet.

Wenn alles nicht hilft und die Ladung zu groß und sperrig für den Kofferraum / Innenraum ist, dann kannst Du die Ladung auf dem Dach transportieren, sofern Dachträger vorhanden sind. Hierbei ist die Dachlast in Zusammenhang mit dem zulässigen Gesamtgewicht unbedingt zu beachten. Grundsätzlich gilt: Alles was aus dem Fahrzeug hinausragt, auf oder an ihm befestigt ist, muss besonders gut gesichert werden.

Was ist zu beachten, wenn man einen schwer beladenen PKW fährt?

Ist das Gepäck / die Ladung verstaut und alles richtig gesichert, sind noch ein paar letzte Punkte zu berücksichtigen, bevor die Fahrt losgehen kann. Zum einen ist der Reifendruck entsprechend der Beladung anzupassen. Das gleiche trifft für die Scheinwerfer zu. Die Scheinwerfer müssen nach unten gedreht werden, damit Du andere Verkehrsteilnehmer nicht blendest. Hast Du eine längere Fahrt vor Dir, solltest Du auch die Flüssigkeitsstände wie Motoröl, Wischwasser etc. prüfen, die Scheibenwischer und Scheiben säubern, Scheinwerfer kontrollieren und ausreichend Fahrzeit und Proviant einplanen.

Geht es in Ausland informiere Dich vorher, welche Vorgaben es in dem jeweiligen Land gibt, beispielsweise was die Anzahl der Warnwesten, das Mitführen von gefüllten Reservekanistern, das Nutzen von Kopfhörern etc. angeht. Durchquerst Du auf Deiner Fahrt weitere Länder, musst Du Dich auch mit den dortigen Vorgaben vertraut machen.

Nun endlich kann es losgehen. Allerdings verhält sich ein schwer beladenes Auto anders als Du es sonst gewohnt bist. Daher gilt es folgendes zu beachten:

  • Auto mit erhöhtem Schwerpunkt können in Kurven kippen Längeren Bremsweg einplanen: Ein schwer beladenes Auto benötigt einen längeren Bremsweg.
  • Fahrverhalten anpassen: Fahre defensiver und vermeide abruptes Lenken, Beschleunigen und Bremsen.
  • Geschwindigkeit reduzieren: Halte Dich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen und reduziere die Geschwindigkeit bei schlechten Straßenverhältnissen.
  • Achte in Kurven auf den eventuell erhöhten Schwerpunkt: Vor allen Dingen, wenn Du Ladung auf dem Dach transportierst, kann der Schwerpunkt höher liegen als sonst. Du solltest daher nicht zu schnell in den Kurven fahren, da die Gefahr besteht, dass Dein Fahrzeug umkippt.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe während längerer Fahrten regelmäßig, ob die Ladung noch sicher verstaut ist und zurre sie bei Bedarf noch einmal fest.
  • Achtung beim Öffnen vom Kofferraum: Sollte doch etwas während der Fahrt verrutscht sein, ist es möglich, dass das droht rauszufallen, sobald Du den Kofferraum öffnest. Daher öffne ihn nur vorsichtig.

Alle oben genannten Punkte zum richtigen Beladen und Ladung sichern gelten auch dann, wenn die Ladung in einem Anhänger oder Transporter mitgeführt wird. Auch hier darf das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden und ist auch mit einem geänderten Fahrverhalten zu rechnen.

Welche Strafen drohen bei ungesicherter Ladung?

Polizeikontrolle zur Ladungssicherung kann Bußgeld zur Folge haben Wenn Du Deine Ladung nicht sicherst, riskierst Du nicht nur Deine eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. Bei einer Kontrolle durch die Polizei drohen zudem empfindliche Strafen. Ungesicherte Ladung, die keine Gefährdung darstellt, wird bereits mit 35 Euro Verwarnungsgeld geahndet. Bei ungesicherter Ladung, die eine Gefährdung anderer darstellt, können Bußgelder und Punkte in Flensburg verhängt werden.

In Deutschland beträgt das Bußgeld dafür mindestens 60 Euro, zusätzlich gibt es einen Punkt in Flensburg. Bei einem Unfall infolge ungesicherter Ladung kann die Strafe deutlich höher ausfallen, und es drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen. Zudem kann es passieren, dass die Kaskoversicherung nicht zahlt, wenn ein Unfall aufgrund einer ungesicherten Ladung erfolgt ist.

Achte also lieber vor Fahrantritt auf das richtige Beladen und Sichern der Ladung, damit es zu keinen unerwünschten Zwischenfällen auf Deiner Fahrt kommt und Du sicher ans Ziel gelangst. So steht Deinem Urlaub, Deinem Umzug oder Deinem Heimwerkerprojekt nichts mehr im Wege. Wir wünschen Dir eine gute Fahrt und frohes Schaffen, was immer Du vorhast.

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