Warum ist Ladungssicherung im PKW so wichtig und wie packt man richtig?
Eine ungesicherte Ladung kann bei einer Vollbremsung oder einem Unfall zu einem gefährlichen Geschoss werden. Schon bei einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit entwickelt eine lose Ladung immense Kräfte, die Dich und Deine Mitfahrer schwer verletzen können. Zudem können herabfallende Gegenstände andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Die richtige Ladungssicherung im PKW ist daher nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit. Alles beginnt mit dem richtigen Packen.
Um das Auto richtig zu beladen, musst Du ein wenig Tetris spielen:
- Lücken werden mit kleineren Gegenständen aufgefüllt.
- Verklemme die Sachen ineinander und übereinander
- Lose Gegenstände werden in Boxen, Tüten oder Taschen verstaut.
- Die Ladung sollte gleichmäßig verteilt werden, um das Fahrverhalten des Autos nicht zu beeinträchtigen.
- Sofern machbar sollte die Rückbank nicht umgeklappt werden, um so eine schützende Trennwand zu haben.
- Achte darauf, dass Du jederzeit leicht an Warndreieck, Reifendichtmittel, Verbandkasten etc. kommst.
- Lose Gegenstände sollten auch nicht im Fußraum platziert werden, da sie nach vorne rollen und unter die Pedale geraten könnten.
- Ebenfalls sollten keine Gegenstände auf der Hutablage liegen, die beim Bremsen nach vorne kommen können.
- Beim Beladen unbedingt das maximale Zuladungsgewicht vom Auto mit beachten inkl. dem Gewicht der Passagiere, damit die Achsen nicht überlastet werden.
Was sind Ladungssicherungsmittel zur Verwendung im PKW und wie funktionieren sie?
Übrigens gelten auch Haustiere als Ladung und sollten daher in Transportboxen mitgeführt werden. Es empfiehlt sich zusätzlich keine Glasflaschen für den Proviant mitzuführen, so dass im Falle eines Unfalls keine Scherben durch den Innenraum fliegen.
Wie erfolgt die Ladungssicherung im PKW bei offenem Kofferraum oder auf dem Autodach?
Die Ladung darf bis zu 3 m über das Heck hinausragen. Damit darf dann jedoch nur eine Fahrt von weniger als 100 km durchgeführt werden. Wer mit der Ladung mehr Strecke zurücklegen muss, bei dem darf die Ladung nicht weiter als 1,5 m Überlänge nach hinten haben. Wenn Du nachts mit der Ladung unterwegs bist, musst Du ein rotes Warnlicht und einen Rückstrahler anbringen.
Wenn alles nicht hilft und die Ladung zu groß und sperrig für den Kofferraum / Innenraum ist, dann kannst Du die Ladung auf dem Dach transportieren, sofern Dachträger vorhanden sind. Hierbei ist die Dachlast in Zusammenhang mit dem zulässigen Gesamtgewicht unbedingt zu beachten. Grundsätzlich gilt: Alles was aus dem Fahrzeug hinausragt, auf oder an ihm befestigt ist, muss besonders gut gesichert werden.
Was ist zu beachten, wenn man einen schwer beladenen PKW fährt?
Ist das Gepäck / die Ladung verstaut und alles richtig gesichert, sind noch ein paar letzte Punkte zu berücksichtigen, bevor die Fahrt losgehen kann. Zum einen ist der Reifendruck entsprechend der Beladung anzupassen. Das gleiche trifft für die Scheinwerfer zu. Die Scheinwerfer müssen nach unten gedreht werden, damit Du andere Verkehrsteilnehmer nicht blendest. Hast Du eine längere Fahrt vor Dir, solltest Du auch die Flüssigkeitsstände wie Motoröl, Wischwasser etc. prüfen, die Scheibenwischer und Scheiben säubern, Scheinwerfer kontrollieren und ausreichend Fahrzeit und Proviant einplanen.
Geht es in Ausland informiere Dich vorher, welche Vorgaben es in dem jeweiligen Land gibt, beispielsweise was die Anzahl der Warnwesten, das Mitführen von gefüllten Reservekanistern, das Nutzen von Kopfhörern etc. angeht. Durchquerst Du auf Deiner Fahrt weitere Länder, musst Du Dich auch mit den dortigen Vorgaben vertraut machen.
Nun endlich kann es losgehen. Allerdings verhält sich ein schwer beladenes Auto anders als Du es sonst gewohnt bist. Daher gilt es folgendes zu beachten:
- Fahrverhalten anpassen: Fahre defensiver und vermeide abruptes Lenken, Beschleunigen und Bremsen.
- Geschwindigkeit reduzieren: Halte Dich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen und reduziere die Geschwindigkeit bei schlechten Straßenverhältnissen.
- Achte in Kurven auf den eventuell erhöhten Schwerpunkt: Vor allen Dingen, wenn Du Ladung auf dem Dach transportierst, kann der Schwerpunkt höher liegen als sonst. Du solltest daher nicht zu schnell in den Kurven fahren, da die Gefahr besteht, dass Dein Fahrzeug umkippt.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe während längerer Fahrten regelmäßig, ob die Ladung noch sicher verstaut ist und zurre sie bei Bedarf noch einmal fest.
- Achtung beim Öffnen vom Kofferraum: Sollte doch etwas während der Fahrt verrutscht sein, ist es möglich, dass das droht rauszufallen, sobald Du den Kofferraum öffnest. Daher öffne ihn nur vorsichtig.
Alle oben genannten Punkte zum richtigen Beladen und Ladung sichern gelten auch dann, wenn die Ladung in einem Anhänger oder Transporter mitgeführt wird. Auch hier darf das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden und ist auch mit einem geänderten Fahrverhalten zu rechnen.
Welche Strafen drohen bei ungesicherter Ladung?
In Deutschland beträgt das Bußgeld dafür mindestens 60 Euro, zusätzlich gibt es einen Punkt in Flensburg. Bei einem Unfall infolge ungesicherter Ladung kann die Strafe deutlich höher ausfallen, und es drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen. Zudem kann es passieren, dass die Kaskoversicherung nicht zahlt, wenn ein Unfall aufgrund einer ungesicherten Ladung erfolgt ist.
Achte also lieber vor Fahrantritt auf das richtige Beladen und Sichern der Ladung, damit es zu keinen unerwünschten Zwischenfällen auf Deiner Fahrt kommt und Du sicher ans Ziel gelangst. So steht Deinem Urlaub, Deinem Umzug oder Deinem Heimwerkerprojekt nichts mehr im Wege. Wir wünschen Dir eine gute Fahrt und frohes Schaffen, was immer Du vorhast.