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Ölwechsel selber machen: Anleitung in 8 Schritten und weitere Tipps

Öl wechseln selber machen
Ein regelmäßiger Ölwechsel ist entscheidend für die langfristige Gesundheit Eures Fahrzeugs. Üblicherweise findet er innerhalb der regulären Wartungen statt. Für manche Fahrzeugmodelle jedoch gibt es zusätzliche Ölwechseltermine zwischen den Inspektionen. Ebenso ist es möglich, dass das Öl sich schneller verbraucht bzw. zu stark verdreckt. Daher kann es vorkommen, dass ein Ölwechsel unabhängig von den Wartungsintervallen erfolgen muss. Nicht jeder möchte dafür jedoch in eine Werkstatt aufsuchen, sondern lieber den Ölwechsel selber machen. In diesem Blogbeitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Öl wechseln und geben Euch eine detaillierte Anleitung, um den Ölwechsel selber machen zu können. Zusätzlich findet Ihr noch Tipps zur Lagerung und wie Ihr das Altöl entsorgen könnt.
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Wie oft sollte ein Ölwechsel durchgeführt werden und wie erkennt Ihr, dass es Zeit für einen außerplanmäßigen Ölwechsel ist?

Motorölstand messen mit einem Ölmessstab Wie oft ein Ölwechsel gemacht werden muss, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Neuere Fahrzeuge, die ein Longlife Motoröl verwenden, haben ein längeres Wechselintervall als ältere Fahrzeuge, die kein Longlife Öl nutzen können. Daher informiert Euch in Eurem Handbuch oder über einen Wartungsplan Eures Fahrzeugherstellers, wie die genauen Wartungsintervalle für Euer Fahrzeug sind. Auch Euer Serviceheft kann Euch darüber Aufschluss geben. Manche Fahrzeughersteller bieten mittlerweile auch digitale Servicehefte an, wo die nächsten Intervalle und deren Inhalte nachzulesen sind.

Dessen ungeachtet solltet Ihr regelmäßig den Motorölstand messen, spätestens, wenn Ihr eine längere Autoreise vor Euch habt. Folgende Anzeichen sprechen für einen außerplanmäßigen Ölwechsel:

  • Der Ölstand zu niedrig
  • Das Motoröl am Ölmessstab ist dunkel und schmutzig
  • Es treten ungewöhnliche Motorgeräusche auf
  • Es wird ein erhöhter Motorölverbrauch festgestellt
  • Die Ölwarnleuchte am Armaturenbrett blinkt

Wird bei diesen Anzeichen das Motoröl nicht gewechselt oder wird versucht, die Wechselintervalle hinauszuzögern, kann das zu einer Vielzahl von Problemen führen. Diese reichen von erhöhtem Verschleiß, Überhitzung des Motors und verminderte Kraftstoffeffizienz bis hin zu größeren Motorschäden. Letzteres bedeutet dann schnell auch hohe Reparaturkosten. Daher lohnt es sich, die Zeit für den Ölwechsel zu investieren, um so Folgeerscheinungen direkt zu unterbinden.

Könnt Ihr den Ölwechsel selber machen oder solltet Ihr eine Werkstatt beauftragen?

Die Kosten für einen Ölwechsel in einer Werkstatt variieren je nach Fahrzeugmodell, Art des verwendeten Öls und der Werkstatt. In der Regel liegen bei einem Ölwechsel die Kosten zwischen 50 und 100 Euro für die Arbeitsleistung zuzüglich der Kosten für das Motoröl. Das Öl zu wechseln dauert im Allgemeinen zwischen 30 und 60 Minuten. Da es sich um eine verhältnismäßig einfache Arbeit handelt, kann diese auch jeder selber durchführen und somit Kosten sparen.

Motoröl Sortiment verschiedener Motorölkonzerne Wichtig ist auf jeden Fall, das richtige Motoröl für Euer Fahrzeug zu verwenden, welches auch den Herstellerangaben entspricht. Dabei ist eine bestimmte Marke nicht mehr so relevant, sondern die Freigaben und Spezifikationen. Die richtige Viskosität und Spezifikationen sind entscheidend für die optimale Leistung und den Schutz des Motors. Welches Motoröl mit welchen Freigaben Ihr benötigt, findet Ihr in dem Handbuch Eures Fahrzeugs oder auf dem Ölzettel am Öleinfüllstutzen im Motorraum.

Neben dem Motoröl solltet Ihr auch immer direkt den Ölfilter mit wechseln. Damit stellt Ihr sicher, dass das frische Öl nicht von Ablagerungen des alten Öls verunreinigt wird. Zusätzlich filtert der neue Ölfilter effektiver Schmutzpartikel und Verunreinigungen heraus, so dass Euer Motoröl lange sauber bleibt. Ebenso ist eine neue Ölablassschraube notwendig oder wenigstens eine neue Dichtung für die Schraube. Nur so bekommt Ihr die Ölwanne anschließend wieder dicht.

Wir haben für Euch schon fertige Ölwechsel-Sets zusammengestellt, die die benötigte Menge an Öl, sowie Ölfilter und Ölablassschraube enthalten. Damit bekommt Ihr mit einem Klick, alles was Ihr benötigt, um das Öl selber zu wechseln.

Um den Ölwechsel selber zu machen, müsst Ihr die folgenden 8 Schritte durchgehen:

  1. Werkzeug wählen zum Ölwechsel Materialien und Werkzeuge vorbereiten: Stellt sicher, dass Ihr das richtige Motoröl für Euer Fahrzeug habt, einen neuen Ölfilter, Ölablassschraube, einen Schraubenschlüssel oder Ratsche sowie einen Auffangbehälter für das alte Öl.
  2. Das Auto vorbereiten: Fahrt das Auto auf eine ebene Fläche und stellt es ab. Lasst den Motor für ein paar Minuten laufen, um das Motoröl zu erwärmen, damit es leichter abfließen kann.
  3. Das Auto sicher aufbocken: Hebt das Auto mit einem Wagenheber an und stellt Unterstellböcke unter, um es sicher zu stabilisieren. Alternativ könnt Ihr auch die Hebebühne einer Selbsthilfewerkstatt nutzen. Vergewissert Euch, dass das Fahrzeug fest, sicher und vor allen Dingen gerade steht, bevor Ihr darunter kriecht. Der gerade Stand ist wichtig, damit das Öl sauber ablaufen kann. Steht der Wagen schräg, kommt nicht alles vom alten Öl unten raus und Ablagerungen können zurückbleiben.
  4. Altöl ablassen in eine Auffangwanne Öl ablassen: Legt unter dem Auto eine Folie aus, damit keine Ölreste ins Grundwasser gelangen. Positioniert die Auffangschale unter der Ölwanne. Zu erkennen an der Ölablassschraube. Öffnet anschließend das Ölfiltergehäuse im Motorraum, lasst den Ölfilter ab noch drin. Dadurch kommt Luft ins System und die Schraube lässt sich am Boden leichter öffnen. Schraubt nun die Ölablassschraube am Ölwannenboden des Motors mit dem passenden Werkzeug ab und lasst das alte Öl ablaufen.
  5. Ölfilter wechseln: Entfernt nun den alten Ölfilter mit einem Ölfilterschlüssel und schraubt den neuen Filter in Position. Stellt sicher, dass der Filter fest sitzt, aber nicht zu fest angezogen wird.
  6. Ölfilter wechseln bei einem Ölwechsel Neues Öl einfüllen: Setzt eine neue Ölablassschraube ein und zieht sie fest. Wer die alte weiter verwenden möchte, sollte sie erst sauber wischen und dann mit neuer Dichtung versehen. Füllt anschließend das neue Motoröl in den Öleinfüllstutzen ein bis zur unteren Markierung vom Ölmessstab. Den Rest behaltet noch zurück.
  7. Motor starten und überprüfen: Startet den Motor und lasst ihn für ein paar Minuten laufen, damit sich das frische Öl im Motor verteilen kann. Überprüft anschließend den Ölstand mit dem Messstab und füllt das restliche Motoröl auf, bis Ihr gut innerhalb des Grenzbereichs vom Ölmessstab liegt.
  8. Abschließende Überprüfungen: Prüft, ob es keine Undichtigkeiten gibt und ob alle Schrauben fest sitzen. Senkt das Auto vorsichtig ab und überprüft erneut den Ölstand, bevor Ihr eine kurze Probefahrt macht.

Tipp: Habt Ihr vom neuen Öl nicht alles gebraucht, könnt Ihr es gut verschlossen an einem kühlen, gut belüfteten und trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung lagern. Angebrochene Flaschen sind bis zu einem halben Jahr lang haltbar, ungeöffnete Flaschen sogar 3-5 Jahre lang.

Wie könnt Ihr das Altöl richtig entsorgen?

ölhaltige Abfälle entsorgen Nachdem Ihr erfolgreich das Öl gewechselt habt, geht es nun ans Aufräumen. Die Auffangwanne und andere Utensilien, die Ihr weiter verwenden möchtet, werden mit Papiertüchern oder Lappen einfach aus- bzw. abgewischt. Bitte nicht mit Wasser abspülen, da sonst Öl ins Grundwasser gelangt. Bei Bedarf die Auffangwanne noch mit einem kleinen Spritzer Bremsenreiniger einsprühen und noch mal nachwischen. Dann kann sie wieder eingelagert werden bis Ihr das nächste Mal das Öl wechseln müsst.

Als nächstes geht es um das Entsorgen der Abfälle. Die Altölverordnung regelt genau, wie mit Abfällen und Materialien mit Ölresten umzugehen ist. Neben dem Altöl, sind auch leere Kanister, Ölfilter, Ölablassschraube und ölverschmierte Lappen ordnungsgemäß zu entsorgen. Nichts davon gehört in die normale Mülltonne. Alles gilt als Sondermüll.

Altöl entsorgen Die Verordnung sieht vor, dass alles was im Rahmen des Ölwechsels an ölhaltigen Abfällen anfällt, bei dem Händler, wo die Neuwaren gekauft wurden, kostenfrei abgegeben werden kann. Dazu benötigt Ihr im Allgemeinen den Kaufbeleg. Alternativ nehmen auch städtische Wertstoffhöfe diese Abfälle entgegen. Bis zu einer gewissen Menge an Altöl, meistens um die 5 Liter, ist die Entsorgung kostenfrei. Darüberhinausgehende Mengen an Altöl werden mit einer kleinen Gebühr berechnet. Diese ist jedoch meistens günstiger, als wenn Ihr die Sachen an einen Onlineshop zurücksendet.

Wenn Ihr eine Werkstatt des Vertrauens oder eine Selbsthilfewerkstatt in der Nähe habt, könnt Ihr bei denen auch anfragen, ob sie die Altölabfälle entgegennehmen. Auch das kann teilweise mit einer kleinen Gebühr verbunden sein. Das ist von Werkstatt zu Werkstatt unterschiedlich.

Um die Altölabfälle zur Entsorgungsstelle zu transportieren, packt alles in eine Verpackung, die reißfest und flüssigkeitsdicht ist. Das kann ein dickerer Müllsack oder ähnliches sein. Ein Pappkarton eignet sich nicht gut für den Transport, da er das Öl aufsaugt und bei zu viel Flüssigkeit auslaufen könnte.

Mit dieser Anleitung und Tipps ist es somit ein leichtes für Euch, den Ölwechsel selber zu machen. Damit spart Ihr nicht nur Geld sondern spart Euch auch den Aufwand, einen Werkstatttermin zu vereinbaren und das Auto hinzubringen. Einen außerplanmäßigen Ölwechsel könnt Ihr somit dann durchführen, wann es Euch am besten passt. So seid Ihr auf der sicheren Seite, dass Euer Motor zuverlässig läuft, auch wenn Ihr längere Fahrten vorhabt. Solltet Ihr noch weitere Fragen dazu haben, könnt Ihr Euch gerne an unseren Kundenservice wenden.

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