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Fahrradträger im Vergleich: Welche Art passt zu Euch und Eurem Auto?

Verschiedene Modelle von Fahrradträgern
Der Sommer rückt näher, die Pflanzen fangen an zu Blühen und die Natur lädt zum Fahrradfahren ein, ob vor der eigenen Haustür oder im Urlaub. Wer sich fern von zuhause kein Fahrrad mieten möchte, sondern stattdessen auf das eigene Fahrrad setzt, für den eignet sich ein Fahrradträger optimal. Nachfolgend beantworten wir folgende Fragen rund um den Fahrradträger.
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Welche Systeme an Fahrradträgern gibt es?

Grundsätzlich wird in 4 verschiedene Systeme an Fahrradträgern für das Auto unterschieden:

Für Fahrradträger auf dem Dach wird im Allgemeinen eine Dachreling benötigt, woran die Dachträger (also das Grundträgersystem) befestigt werden. Nur so erhalten die Fahrraddachträger die nötige Stabilität und die Fahrräder können sicher transportiert werden. Fahrraddachträger sind günstig in der Anschaffung und einfach in der Montage. Zudem haben sie ein geringes Eigengewicht. Es wird keine Anhängerkupplung benötigt und das Fahrzeug wird beim Fahrradtransport nicht nach hinten verlängert. Damit ist das Einparken wie gewohnt möglich. Ebenfalls gibt es keine Sichteinschränkung, wird kein extra Kennzeichen notwendig und man hat freien Zugang zum Kofferraum.

Zu bedenken ist jedoch, dass sich mit Fahrrädern auf dem Autodach die Höhe des Fahrzeugs verändert. Das ist besonders wichtig bei niedrigen Brückenunterführungen oder auch beim Einfahren in Parkhäuser. Ebenso erhöht sich der Luftwiderstand und die Anfälligkeit für Seitenwind. Daher dürfen Fahrräder auf dem Dach nicht zusätzlich mit Planen abgedeckt werden. Das würde die Seitenkräfte noch verstärken. Zusätzlich verlagert sich der Schwerpunkt des Fahrzeugs, wodurch es zu einem veränderten Verhalten in Kurven kommt. Das alles führt dazu, dass die empfohlene Höchstgeschwindigkeit von 120 h/km nicht überschritten werden sollte.

Das größte Manko liegt im Anbringen der Räder, da diese üblicherweise auf das Dach gehoben und dort in die Schienen reingestellt werden müssen. Daher wird hier geraten, zu zweit zu arbeiten, um keine Schäden am Dach zu verursachen. Es gibt mittlerweile auch Fahrraddachträger, die seitlich von Auto runtergeklappt werden können. Damit ist die Anbringung dann einfacher. Grundsätzlich darf jedoch die zulässige Dachlast nicht überschritten werden.

Tipp: Manche Hersteller bieten auch Fahrraddachträger an, die den Transport von Fahrrädern ohne eine Dachreling ermöglichen. Dabei wird unterschieden, ob das Autodach bereits Fixierpunkte für eine mögliche Dachreling hat oder nicht.

Sind Fixierpunkte vorhanden, an denen eine Dachreling angebracht werden kann, gibt es entsprechende Fahrradträger Systeme, die an diesen Punkten montiert werden. Ist für das Fahrzeug keine Dachreling vorgesehen, gibt es spezielle Fahrraddachträger, die zwischen Tür und Dach eingeklemmt werden. Hierbei sollte besonders auf gute Qualität geachtet werden, damit die Gummidichtungen nicht beschädigt werden.

Hinter dem Fahrzeug besteht gibt es zwei Systeme für die Anbringung eines Fahrradträgers. Die populärste ist ein Kupplungsträger. Der Fahrradträger an der Anhängerkupplung ist die mit am häufigsten genutzte Methode, ein Fahrrad zu transportieren. Das liegt daran, dass die Montage des Fahrradträgers sehr einfach ist und er aufgrund des geringen Gewichts auch bequem von einer Person allein angebracht werden kann. Fahrradträger an der Anhängerkupplung bieten zudem deutlich höheren Komfort. Nicht nur das Fahrverhalten wird aufgrund des geringeren Luftwiderstands kaum beeinträchtigt, sondern auch das Be- und Entladen ist aufgrund der Tiefe des Trägers angenehmer. Bei Heckträgern werden im Allgemeinen die Fahrräder in Schienen gestellt und gesichert. Seltener sind Heckfahrradträger, wo die Fahrräder eingehängt werden.

Manche Fahrradträger besitzen Auffahrrampen, welche das Beladen ohne Heben möglich macht. Das ist vor allem bei E-Bikes von Vorteil, da diese häufig über 20 kg wiegen und deshalb von älteren Personen kaum angehoben werden können. Neuere Fahrradträger von Thule, Menabo, Oris und Co. bieten mittlerweile auch die Funktion an, dass der Fahrradträger selbst beladen abgeklappt werden kann, um an den Kofferraum zu kommen. So ist auch das Beladen vom Auto unkompliziert möglich. Zusätzlich gibt es bei einigen Systemen die Möglichkeit, die Fahrradträger bei Nichtgebrauch zusammenzufalten, so dass sie weniger Staufläche benötigen. Der große Vorteil von einer Befestigung der Fahrräder hinter dem Fahrzeug ist, dass das Dach anderweitig genutzt werden kann, beispielsweise für eine Dachbox oder für andere Gepäckstücke wie Kajaks.

Im Gegensatz zum Dachträger wird mit einem Heckträger allerdings die Sicht nach hinten beeinträchtigt. Ebenso verlängert sich die Fahrzeuglänge, was beim Einparken unbedingt mitberücksichtigt werden muss. Bei einem Fahrradträger an der Anhängerkupplung ist zusätzlich noch ein Zusatzkennzeichen sowie der Anschluss an die Bordelektronik notwendig, da der Träger das Fahrzeugkennzeichen und die Rückleuchten verdecken.

Bei Fahrrädern, die über die Anhängerkupplung transportiert werden, ist zu beachten, dass sie zu beiden Seiten nicht weiter als je 40 cm über die Schlussleuchte hinausragen und das Fahrzeug im Gesamten nicht breiter wird als 2,55 m. Wichtig ist auch, dass die zulässige Stützlast nicht überschritten wird.

Wird ein Kennzeichen für den Fahrradträger benötigt?

Bei Heckträgern, die an der Anhängerkupplung angebracht sind, ist ein Zusatzkennzeichen nötig. Wichtig ist, es muss unbedingt das gleiche Kennzeichen sein, wie von dem Auto, an dem der Träger montiert wird. Wer sich einen Fahrradträger ausleiht, darf nicht das Kennzeichen des anderen Fahrzeugs nehmen, sondern muss sich um ein eigenes kümmern, das dem seines Autos entspricht. Nicht notwendig sind die Plaketten in der Mitte des Kennzeichens. Ansonsten muss das zusätzliche Kennzeichen identisch sein. Die Kosten für ein Kennzeichen für den Fahrradträger liegen durchschnittlich um die 10,00 €. Ein geringer Aufpreis im Verhältnis zum Bußgeld, wenn man kein zusätzliches Kennzeichen am Fahrradträger anbringt. Das liegt derzeit bei 60,00€.

Neben der Montage eines Fahrradträgers auf der Anhängerkupplung gibt es auch Systeme für die Heckklappe. Wer einen Heckklappenträger verwenden möchte, benötigt ein Fahrzeug mit einem Steil- oder Fließheck, da der Fahrradträger an der Heckklappe eingeklemmt wird. Wie bei Fahrradträgern an der Anhängerkupplung verändert auch ein Heckklappenträger kaum das Fahrverhalten. Es ist kein Zusatzkennzeichen notwendig, ebenso wenig wie die Verbindung mit der Bordelektronik. Die Anschaffung ist günstiger als ein Träger für die Anhängerkupplung.

Wichtig ist nur, dass der Heckklappenträger das 3. Bremslicht nicht verdeckt. Ebenso gelten auch für dieses System die gleichen Vorgaben bezüglich der Fahrzeugbreite wie beim Fahrradträger an der Anhängerkupplung. Das gleiche gilt auch für die veränderte Länge, die beim Einparken mit beachtet werden muss. Die Montage ist etwas umständlicher als bei der anderen Heckträgervariante und der Kofferraum ist nach der Anbringung nicht mehr zugänglich. Zudem ist sicherzustellen, dass der Heckträger korrekt sitzt und die Gurte an den Fahrrädern festsitzen, so dass sie nicht verrutschen. Beim Be- und Entladen des Fahrzeugs müssen die Fahrräder auf die Schienen gehoben werden. Damit hier keine Kratzer am Lack entstehen, empfiehlt es sich, hier ebenfalls eine zweite Person hinzuzunehmen.

Der Innenraum-Fahrradträger ist primär für Kombis, Vans oder andere größere Fahrzeuge geeignet, bei denen die Rückbank ausgebaut werden kann. Wo die Rückbank am Boden befestigt wird, wird der Innenraumträger angebracht. Jetzt noch den Vorderreifen abmontieren und der Fahrradrahmen kann per Schnellspanner an der freien Achsgabel in den Innenraumträger eingespannt werden. Schon ist das Fahrrad fertig für den Transport. Daneben bleibt auch noch Platz für weiteres Gepäck. Die größten Vorteile sind, dass dadurch sich weder etwas an der Länge und Breite des Fahrzeugs verändert, ebenso wenig wie am Fahrverhalten. Die Halterung ist sehr günstig und braucht kaum Platz. Bei Nichtgebrauch kann sie einfach in ein Regal gelegt werden. Bei dieser Fahrradträger Variante werden keine Zusatzkennzeichen, Warntafeln oder andere Kennzeichnungen benötigt und es gibt keine Einschränkung für die Geschwindigkeit. Somit könnt Ihr mit dem Innenraum-Fahrradträger bedenkenlos in jedes Land reisen. Zusätzlich ist auch das Fahrrad im Innenraum vor äußeren Einflüssen wie Regen etc. geschützt.

Nachteil ist, dass durch den Wegfall der Rückbank weniger Personen mit auf Reisen kommen können und auch Platz im Kofferraum verloren geht.

Überblick der gängigen Fahrradträger Systeme im Vergleich mit ihren Vor- und Nachteilen:

 Fahrradträger auf dem DachFahrradträger AnhängerkupplungFahrradträger HeckklappeInnenraum Fahrradträger
Vorteile
  • Vergleichsweise kostengünstig in der Anschaffung
  • Einfach zu montieren
  • Geringes Eigengewicht
  • Keine Anhängerkupplung notwendig
  • Keine Einschränkung beim Einparken nach hinten
  • Keine Sichteinschränkung nach hinten
  • Kein extra Kennzeichen nötig
  • Freier Zugang zum Kofferraum
  • Einfaches Be- und Entladen
  • Schwere Fahrräder / E-Bikes möglich
  • Kaum Auswirkung auf Fahrverhalten
  • Einfache Montage
  • Keine Änderung in der Fahrzeughöhe
  • Erhöht nicht den Luftwiderstand oder verändert den Schwerpunkt
  • Kann häufig weggeklappt werden, um an den Kofferraum zu kommen
  • Einfaches Be- und Entladen
  • Keine Anhängerkupplung oder Dachreling notwendig
  • Kaum Auswirkung auf Fahrverhalten
  • Günstiger in der Anschaffung
  • Keine Änderung in der Fahrzeughöhe
  • Kein Zusatzkennzeichen notwendig
  • Keine Verbindung mit der Bordelektronik nötig
  • Keine Veränderung der Länge und Höhe des Fahrzeugs
  • Keine Beeinträchtigung des Fahrverhaltens
  • Keine extra Kennzeichnung nötig
  • Es werden weder Anhängerkupplung noch Dachreling benötigt
  • Kofferraum jederzeit zugänglich
  • Sehr günstig
  • Einfache Montage
  • Kein erhöhter Spritverbrauch
  • Keine Diebstahlsicherung notwendig
Nachteile
  • Veränderte Höhe des Fahrzeugs
  • Verändertes Fahrverhalten in Kurven
  • Schwerpunktverlagerung
  • Höherer Luftwiderstand und damit höherer Spritverbrauch
  • Höhere Anfälligkeit für Seitenwind
  • Kraftaufwendigeres Be- und Entladen
  • Ein weiteres Kennzeichen wird benötigt
  • Sicht nach hinten ist eingeschränkt
  • Auto verlängert sich nach hinten
  • Höhere Geräuschkulisse, da sich der Wind in den Rädern verfängt
  • Stromverbindung erforderlich
  • Teurer in der Anschaffung
  • Kein Zugang zum Kofferraum
  • Meist aufwändigere Montage als an der AHK
  • Sichtbeeinträchtigung nach hinten
  • Auto verlängert sich nach hinten
  • Höhere Geräuschkulisse, da sich der Wind in den Rädern verfängt
  • Geringere Zuladung als beim Träger für AHK
  • Nur für Vans, Kombis und größere Fahrzeuge, wo die Rückbank ausgebaut werden kann
  • Es fällt ein Teil vom Kofferraum als Staufläche weg
  • Es können weniger Mitreisende mitkommen

Welche namhaften Markenhersteller gibt es für Fahrradträger?

Am bekanntesten dürften Thule Fahrradträger sein. Das schwedische Unternehmen produziert die Träger und Dachboxen in unterschiedlichsten Ausführungen für nahezu jedes Fahrzeug. Mittlerweile gibt es einige Markenhersteller, die in ihrer Qualität und Sortimentsgröße vergleichbar zu den Thule Fahrradträgern geworden sind. Dazu gehören:

  • Atera Fahrradträger aus Deutschland und Trägersysteme für Ski und Snowboards, Kanus und Surfbrettern und Dachboxen
  • Hapro Fahrradträger aus den Niederlanden. Das Unternehmen kommt ursprünglich aus dem Bereich Dachkoffer und Dachboxen
  • Eufab Fahrradträger hergestellt in Deutschland mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Haben als erste einen vollautomatisch absenkbaren Fahrradträger für die Anhängerkupplung (Fahrradträger Bike Lift) entwickelt.
  • Menabo stellt Fahrradträger und weiteres Autozubehör her und ist eine italienische Firma.
  • Oris Fahrradträger mit eigener Fix4Bike Adapterlösung für eine Schnellmontage an der Anhängerkupplung

 

Jeder Hersteller ist stets dabei, seine Produkte zu verbessern und neue Technologien zu verwenden. Daher wird es interessant sein, zu verfolgen, wie sich die Fahrradträger weiterentwickeln werden.

Welche Fahrradträger sind für E-Bikes geeignet?

Bei dem Transport eines E-Bikes mithilfe des Fahrradträgers kommen oft die Fragen auf, welches System geeignet ist und wie viele E-Bikes man gleichzeitig mitnehmen kann. Die erste lässt sich schnell beantworten. Das geeignetste System für E-Bikes ist der Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Das liegt zum einen daran, dass E-Bikes durchschnittlich ein Gewicht von 20-25 kg haben und man diese nicht so einfach auf ein Autodach heben kann. Zusätzlich ermöglicht ein Heckträger an der Anhängerkupplung die größte Zuladung, somit sind die meisten dieser Fahrradträger für schwerere Fahrräder wie die E-Bikes geeignet.

Die Anzahl hängt davon ab, wie schwer sind der Fahrradträger und die Fahrräder, wieviel Stützlast ist für die Anhängerkupplung zugelassen und wie viele Schienen hat der Träger? Für jedes Fahrrad muss eine Schiene verwendet werden und im Gesamten darf die zulässige Stützlast nicht überschritten werden.

Beispielrechnung 1:
Die maximale Stützlast der Beispiel-Anhängerkupplung liegt bei 80 kg.
Das Eigengewicht eines Beispiel-Fahrradträgers beträgt: 18,4 kg
Damit darf die Anhängerkupplung noch mit 61,6 kg beladen werden. (80 kg – 18,4 kg = 61,6 kg)
Der Fahrradträgerhersteller gibt jedoch vor, dass die maximale Zuladung nicht mehr als 59,2 kg und jedes Fahrrad nicht mehr als 30 kg wiegen darf.
Die kleinere Gewichtsangabe ist somit relevant. Damit dürfen die Fahrräder gesamt nicht mehr als 59,2 kg wiegen. Das reicht entspannt für zwei E-Bikes à 25 kg = 50 kg.
Es wären auch 3 Fahrräder möglich, sofern der Fahrradträger 3 Halterungsschienen hat. Beispielsweise: ein normales Fahrrad mit 16 kg, ein leichteres E-Bike mit 20 kg und ein schwereres Pedelec mit 23 kg. Das Gesamtgewicht wird nicht überschritten: 16 kg+20 kg+23 kg=59 kg

Beispielrechnung 2:
Die maximale Stützlast der Beispiel-Anhängerkupplung liegt bei 65 kg.
Das Eigengewicht eines Beispiel-Fahrradträgers beträgt: 18,4 kg
Damit darf die Anhängerkupplung noch mit 46,6 kg beladen werden. (65 kg – 18,4 kg = 46,6 kg)
Der Fahrradträgerhersteller gibt eine maximale Zuladung von 59,2 kg an und jedes Fahrrad darf nicht mehr als 30 kg wiegen.
Die kleinere Gewichtsangabe ist die relevante. Damit dürfen die Fahrräder gesamt nicht mehr als 46,6 kg wiegen, auch wenn der Träger mehr aushalten würde. Das reicht somit für zwei leichtere E-Bikes à 23 kg = 46 kg oder auch einem schweren E-Bike à 28 kg und einem normalen Fahrrad von 16 kg = 44 kg. Für drei Räder wird es bei der verfügbaren Stützlast schon etwas schwerer. Da wären zum Beispiel 2 normale Fahrräder à 16 kg und ein Kinderfahrrad mit bis zu 14 kg möglich: 16 kg+16 kg+14 kg=46 kg

Die Rechenvarianten sind vielfältig.

Mit der Angabe der Stützlast der AHK, dem Eigengewicht des Trägers und der maximalen Zuladung des Trägers könnt Ihr bequem ausrechnen, mit wie viel Gewicht Ihr ihn noch beladen könnt. Dabei auf das Einzelgewicht der Fahrräder und dem vorgegebenen maximalen Fahrradgewicht vom Träger achten. Für E-Bikes und Pedelecs sollten die Träger am besten um die 60 kg Zuladung vertragen und für ein Einzelfahrradgewicht von 30 kg ausgelegt sein. Wenn Eure Anhängerkupplung eine ausreichend hohe Stützlast hat, steht Eurer Reise mit mehreren E-Bikes nichts mehr im Weg.

Fahrradträger – Was muss ich alles beachten beim Kaufen?

Um den richtigen Fahrradträger zu finden sind folgende Punkte vorab zu klären:

  • Für wie viele Fahrräder wird der Fahrradträger benötigt?
  • Für welche Fahrräder wird der Träger benötigt? E-Bikes und Pedelecs sollten an der Anhängerkupplung montiert werden. Für Fatbikes oder Mountainbikes mit breiten Reifen sind Träger mit breiten Schienen notwendig
  • Welches System kommt grundsätzlich für Euer Fahrzeug in Frage? Gibt es eine Dachreling oder eine Anhängerkupplung bzw. Fixierpunkte für eine Dachreling?
  • Wie schwer sind die Fahrräder und damit die Frage wie groß ist die Dachlast vom Auto bzw. die Stützlast der Anhängerkupplung?
  • Wie schwer ist der Träger und wie viel Zuladung ist zugelassen? Wie schwer darf ein Fahrrad für den Träger sein?
  • Wie groß sind die Rahmen der zu transportierenden Fahrräder? Das ist relevant für die oberen Haltungen, mit denen die Fahrräder am Träger festgemacht werden
  • Wie lang sind die Räder und wie breit das Auto, da die Räder nicht mehr als 40 cm pro Seite über das Fahrzeug herausragen dürfen und das Fahrzeug im Gesamten nicht breiter als 2,55 m sein darf.
  • Welche Steckverbindung wird für Euer Auto benötigt?
  • Hat der infrage kommende Fahrradträger eine gültige Betriebserlaubnis bzw. ist TÜV-geprüft?


Neben den „technischen“ Anforderungen ist anschließend zu klären, welche Funktionen soll der Fahrradträger zusätzlich haben:

  • Abschließbar / mit Diebstahlsicherung
  • Abklappbar für den Zugang zum Kofferraum
  • Verstellbare Reifenhalterung
  • Wenig Eigengewicht
  • Vormontierte Lieferung
  • Zusammenfaltbar


Sind alle Punkte beantwortet, sollte der richtige Fahrradträger schnell gefunden sein. Bei Unsicherheiten, welcher Fahrradträger passt, könnt Ihr Euch auch gerne an unseren Kundenservice wenden.

Fahrradträger – Was muss ich alles beachten beim Verreisen?

Ist der richtige Träger gekauft, sollte der Montagebereich, vor allen Dingen die Anhängerkupplung, gereinigt werden. Ist der Träger montiert, gibt es noch ein paar Punkte, die berücksichtigt werden sollten:

  • Jedes Fahrrad muss auf einer eigenen Schiene angebracht werden. Kleine Kinderfahrzeuge, Roller etc. sollten nicht dazwischen geklemmt werden, da diese nicht ausreichend gesichert sind
  • Das schwerste kommt zuerst, also am nächsten ans Auto
  • Die Fahrräder sollten entgegengesetzt angebracht werden, eins schaut nach links, das nächste nach rechts etc.
  • Lenker werden empfohlen, über den Rahmen zu verdrehen. So nehmen sie weniger Platz weg und können das Fahrzeug oder die anderen Fahrräder nicht beschädigen
  • Sind die Schienen zu schmal für die Reifen, reicht meistens etwas Luft rauszulassen
  • Sämtliche lose Teile sind vorab abzumachen: Fahrradkorb, Fahrradpumpe, Kindersitz, Fahrradschlösser etc.
  • Es wird auch empfohlen, den Akku vom E-Bike abzunehmen und im Fahrzeug mitzutransportieren. Das erleichtert auch das Be-und Entladen der Träger
  • Fahrräder nicht mit Planen abdecken egal wo der Träger angebracht ist. Damit erhöht sich die Angriffsfläche für den Fahrtwind und verursacht eine höhere Geräuschkulisse
  • Wer erstmalig mit Fahrradträgern fährt, sollte nach dem Beladen eine kurze Probefahrt inkl. Bremstest absolvieren, um sich mit dem veränderten Fahrverhalten vertraut zu machen und zu schauen, ob alles gut befestigt ist
  • Auf der eigentlichen Fahrt dann nach den ersten 50 km die Befestigungen nochmals überprüfen
  • Fahrradträger bei Nichtnutzung abmontieren. Das spart Kraftstoff und man kann normal fahren und parken
  • Es sollte nichts anderes außer Fahrräder auf einem Fahrradträger transportiert werden. Die Ausnahme sind spezielle Transportboxen, die für bestimmte Fahrradträger entwickelt wurden, so beispielsweise die Transportbox für Westfalia Fahrradträger
  • Es können gleichzeitig Dach- wie auch Heckfahrradträger genutzt werden. Beide dürfen ihre jeweilige Dach- bzw. Stützlast nicht überschreiten.

Wie schnell darf man mit einem Fahrradträger fahren?

Gesetzlich gibt es keine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit für das Fahren mit Fahrradträgern. Dabei ist auch egal, welches Trägersystem verwendet wird. Allerdings spricht jeder Fahrradträger Hersteller eine Empfehlung aus, welche Geschwindigkeit mit dem Träger nicht überschritten werden sollte. Bis zu dieser Geschwindigkeit garantiert der Hersteller die Sicherheit und Stabilität. Bei höherer Geschwindigkeit wirken erhöhte Kräfte auf den Fahrradträger, wodurch sich beispielsweise Halterungen lösen könnten. Daher lieber genug Zeit für die Reise einplanen, statt zu riskieren, dass sich was löst und Teile oder auch die Fahrräder herunterfallen.

Welches Zubehör gibt es für Fahrradträger und was darf ich auf einem Fahrradträger transportieren?

verschiedenes Zubehör für Fahrradträger: Erweiterungssätze, Auffahrschienen, Wandhalter, Abstandshalter, Transportbox Westfalia Wie schon erwähnt, sind Fahrradträger nur für Fahrräder zugelassen. Wer etwas anderes darauf transportiert, riskiert es, dass die Betriebserlaubnis erlischt. Für das Dach gibt es Universaldachträger, auf denen unter anderem auch Dachboxen montiert werden können. Für Heckfahrradträger an der Anhängerkupplung gibt es spezielle Transportboxen, die auf das dazugehörige Trägersystem aufgesteckt werden. Diese Transportboxen bietet beispielsweise Westfalia für 3 ihrer Fahrradträger an. Diese Boxen fungieren wie eine Dachbox und können bis zum zulässigen Zuladungsgewicht befüllt werden, sofern die Stützlast der Anhängerkupplung nicht überschritten wird.

Ansonsten gibt es noch Erweiterungssätze, um den bestehenden Träger für mehr Fahrräder umzurüsten. Hierbei ist wichtig, dass das zulässige Gesamtgewicht beim Beladen mit mehr Rädern nicht überschritten wird.
Ebenso gerne beliebt sind Auffahrschienen zum leichteren Be- und Entladen sowie Abstandshalter, damit die Fahrräder nicht aneinanderschlagen während der Fahrt. Auch Fahrradtransportschutzartikel und Transporttaschen werden gerne verwendet. Für viele ist auch eine Wandhalterung wichtig, um die Fahrradträger sicher bei Nichtnutzung zu verstauen.

In welchen Ländern werden Warntafeln für Fahrradträger benötigt?

Warntafeln für Fahrradträger als Wendeschild für Italien und Spanien Wenn Ihr plant, mit Euren Fahrrädern ins europäische Ausland zu reisen, ist es wichtig, dass Ihr Euch mit den dort gültigen Regeln vertraut macht. Wenn Ihr auf dem Weg dahin noch andere Länder durchfahrt, müsst Ihr auch die dort geltenden Vorgaben eingehalten werden. Grundsätzlich gilt in allen Ländern, dass die Beleuchtung und Kennzeichen nicht verdeckt sein dürfen. Ebenso ist es ratsam, für alle Mitreisenden eine Warnweste mitzuführen, da in einigen Ländern jeder, der das Fahrzeug außerhalb der Ortschaften verlässt, eine Warnweste zu tragen hat. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, packt so viele Westen ins Auto, wie sich Personen darin befinden. Die Westen sollten griffbereit im Fahrzeuginnenraum aufbewahrt werden. In manchen Ländern werden Warntafeln gefordert. Wir geben euch nachfolgend einen Überblick über die Regeln und Vorgaben der meist besuchtesten EU-Länder.

Die Schweiz hat zusätzlich zu den oben genannten Punkten noch genaue Vorgaben zur maximalen Fahrzeugbreite und Sicherung der Fahrräder: Die maximale Fahrradlänge darf 2 m nicht überschreiten und das Fahrrad darf nicht weiter als jeweils 20 cm pro Seite vom Fahrzeug hinausragen. Wichtig ist noch, dass die Fahrräder korrekt gesichert sind, damit nichts herunterfallen kann oder andere Verkehrsteilnehmer behindert werden. Ragt die Ladung nach hinten weniger als 1 m über das Fahrzeug hinaus, ist keine Kennzeichnung der Ladung notwendig. Ist die Ladung länger, muss sie deutlich gekennzeichnet werden, das muss aber nicht über eine Warntafel erfolgen.

In Österreich ist ein drittes Kennzeichen, wie wir es in Deutschland haben, nicht zulässig. Dort wird eine sogenannte rote Kennzeichentafel für die Fahrradträger verwendet. Da diese nur in Österreich erworben werden kann, müsste hier alternativ das Originalkennzeichen vom Auto abmontiert und an den Fahrradträger angebracht werden. Zusätzlich ist Ladung zu kennzeichnen, die länger als 1 m über das Fahrzeug hinausragt. Bei Dunkelheit und in der Nacht ist eine weiße Tafel mit rotem Rand anzubringen. Die Tafel muss aus einem rückstrahlenden Material bestehen.

Auch in diesen Ländern muss das Original-Kennzeichen vom Auto am Fahrradträger angebracht werden.
In Kroatien muss zudem die Ladung, die mehr als 1 m über das Fahrzeug hinausragt gekennzeichnet werden. Das kann durch eine Warntafel oder aber auch durch ein rotes Tuch erfolgen.
Auch Ungarn möchte überstehende Ladung markiert haben. Das kann über einen roten oder rot-weißen Stoffstreifen oder über eine Warntafel erfolgen, die wenigstens 40×40 cm groß ist. Seitlich darf die Ladung nicht mehr als je 40 cm rausragen.

An jedem Heckträger muss eine Warntafel angebracht werden, da es sich hierbei um eine über das Fahrzeug hinausragende Ladung handelt. Nimmt die überstehende Ladung die gesamte Fahrzeugbreite ein, sind sogar 2 Tafeln anzubringen. Eine links und eine rechts an der Ladung. Bei der Warntafel handelt es sich um ein Metallblech in der Größe 50×50 cm, das rot-weiß schraffiert ist. Es müssen 5 rote Streifen zu sehen sein. Die Warntafel muss auch dann am Heckträger angebracht werden, wenn keine Fahrräder darauf transportiert werden.
Die verwendete Warntafel muss von Italien bauartgeprüft sein und das folgende Prüfzeichen enthalten:

MINISTERO INFRASTRUTTURE TRASPORTI
OMOLOGAZIONE BICMA
NR° 2606 DEL 13/05/13

Für beide Länder gelten die gleichen Bedingungen wie in Italien. Auch hier sind Warntafeln wie oben geschrieben, notwendig. Allerdings haben die hier verwendeten Warntafeln nur 3 rote Streifen und müssen aus Aluminium sein. In Spanien müssen die Schilder senkrecht zur Fahrzeugachse angebracht werden. Das gilt auch, wenn die Fahrradträger nicht beladen sind. Ist die Breite der Ladung über die gesamte Fahrzeugbreite sind auch hier zwei Warntafeln anzubringen, die so gedreht werden, dass die Streifen ein „Zelt“ ergeben.

Tipp: Es gibt Wendeschilder, die auf der einen Seite die Warntafel für Italien sind und auf der anderen Seite die Variante für Spanien und Portugal zeigen. Somit reicht ein Schild für alle drei Länder.

Auch in Dänemark müssen Ladungen, die über 1 m nach hinten oder vorne oder 15 cm an jeder Seite hinausragen, gekennzeichnet werden. Dazu ist für Privatpersonen jedoch keine Warntafel notwendig, sondern es reicht ein helles Tuch oder eine auffällige Markierung.
Hier ist ein drittes Kennzeichen wie in Deutschland für den Fahrradträger gestattet, sofern der Heckträger das Kennzeichen am Auto verdeckt. Wichtig ist hier auch noch einmal sicherzugehen, dass das zulässige Gewicht nicht überschritten wird. Dänemark legt hier besonderen Wert drauf.

In den Niederlanden liegt die maximale Breite bei 2,20 m für das gesamte Fahrzeug inkl. eventueller seitlich herausragender Ladung. Warntafeln sind hier nicht verpflichtend.

In Frankreich ist der Heckträger nur dann mit einer Warntafel zu kennzeichnen, wenn er mehr als 1 m über das Fahrzeug hinausragt. Als Warntafel reicht eine, die für Europa zugelassen ist. Nachts muss die hinten hinausragende Ladung dann zusätzlich noch mit einem roten Licht gekennzeichnet sein, das man bereits aus einer Entfernung von 150 m erkennen kann. Seitlich darf die Ladung wie in der Schweiz nur jeweils 20 cm weit hinausragen.
An dem Fahrradträger ist ein Zusatzkennzeichen erlaubt. Es muss allerdings den Länderkenner „D“ enthalten bzw. als Aufkleber mit angebracht sein.

In Belgien verhält es sich sehr ähnlich zu Frankreich. Die über 1 m nach hinten hinausragende Ladung muss mit einer Warntafel nach EU-Standard gekennzeichnet werden. Im Dunkeln muss zusätzlich noch ein rotes Licht oder ein orangefarbener Rückstrahler angebracht werden.

Wenn Warntafeln verwendet werden, empfiehlt es sich, diese mit kleinen Spanngummis an einem der Fahrräder festzumachen. Wichtig ist, dass die Tafeln nicht verrutschen oder sich verdrehen können. Damit die Fahrräder nicht zerkratzen, kann man kleine Stücke Schaumstoff dazwischen quetschen.

Da sich Vorschriften regelmäßig ändern, raten wir immer dazu, sich rechtzeitig vor dem Urlaub mit den Vorschriften der Länder vertraut zu machen. Nur dann könnt Ihr Euch rechtzeitig um das benötigte Zubehör, Zusatzkennzeichen und eventuelle Hinweisschilder kümmern und müsst nicht kurz vor der Abfahrt noch in Panik verfallen.

Gerne unterstützt euch unser Kundenservice bei der Wahl des für Euch am besten passenden Fahrradträgers und mögliches Zubehör. Wir wünschen Euch eine tolle Urlaubszeit.

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