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Neue Fahrerassistenzsysteme in Autos ab Juli 2024 Pflicht

Fahrerassistenzsysteme (ADAS) erhöhen die Fahrsicherheit
Ab Juli 2024 sind in Neufahrzeugen neue Fahrerassistenzsysteme (ADAS) Pflicht. Diese Assistenzsysteme im Auto wurden eingeführt, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen und noch besser Unfälle zu reduzieren. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, welche neuen Fahrerassistenzsysteme jetzt Pflicht sind, warum sie eingeführt wurden und wie die ADAS-Systeme Dich im Alltag unterstützen können. Zusätzlich geben wir Dir einen Überblick über bereits bestehende Fahrerassistenzsysteme, wie sie sich unterscheiden und inwieweit sie jetzt relevant in der Führerscheinprüfung werden.
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Welche Fahrassistenzsysteme gibt es bereits?

Anzeige der Fahrerassistenzsysteme (ADAS) wie ESP und ABS im Armaturenbrett Fahrerassistenzsysteme, auch ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) genannt, gibt es seit den späten 1970er Jahren. Das erste bekannte Fahrerassistenzsystem war das Antiblockiersystem (ABS), das 1978 von Mercedes-Benz und Bosch in Serienfahrzeuge eingeführt wurde. Das ABS verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen und verbessert die Kontrolle über das Fahrzeug in Notbremssituationen. In den 1990er Jahren wurden weitere Fahrerassistenzsysteme entwickelt und in Fahrzeugen integriert, darunter:

  • Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP): 1995 eingeführt, hilft es, das Fahrzeug in Kurven stabil zu halten und ein Schleudern zu verhindern.
  • Tempomat: Ebenfalls in den 1990er Jahren entwickelt, ermöglicht es dem Fahrer, eine konstante Geschwindigkeit zu halten, ohne das Gaspedal zu betätigen.

Seit den 2000er Jahren hat die Technologie rasant Fortschritte gemacht, und es wurden immer mehr ADAS-Systeme eingeführt, darunter:

  • ADAS-Systeme wie der Spurhalteassistent und Abstandstempomat überwachen die Autofahrt Spurhalteassistent (LKA): Verhindert das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrspur.
  • Abstandstempomat (ACC): Hält automatisch einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
  • Automatischer Notbremsassistent (AEB): Bremst das Fahrzeug automatisch ab, um eine Kollision zu verhindern.
  • Toter-Winkel-Assistent: Warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel.
  • Müdigkeitserkennung: Erkennt Anzeichen von Fahrermüdigkeit und warnt den Fahrer.
  • Verkehrszeichenerkennung: Erfasst und zeigt Verkehrsschilder an.
  • Nachtsichtassistent: Verbessert die Sicht bei Dunkelheit durch Infrarotkameras.
  • Head-up-Display: Projektion wichtiger Informationen auf die Windschutzscheibe.

Heutzutage sind Fahrerassistenzsysteme in vielen Neufahrzeugen standardmäßig enthalten und spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Fahrkomforts. Bisher jedoch war nur ein Teil der Fahrassistenzsysteme verpflichtend gewesen. Dazu zählen neben dem ABS und ESP noch die folgenden ADAS-Systeme:

  • Fahrassistenzsystem für die Reifendruckkontrolle ist seit 2014 Pflicht in Fahrzeugen Reifendruckkontrollsystem (TPMS): Seit November 2014 müssen alle neuen Fahrzeuge in der EU mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. TPMS warnt den Fahrer bei zu niedrigem Reifendruck, was die Sicherheit erhöht und den Kraftstoffverbrauch optimiert.
  • Notbremslicht (Emergency Stop Signal): Seit Februar 2013 müssen neue Fahrzeugtypen in der EU mit einem Notbremslicht ausgestattet sein. Dieses System warnt nachfolgende Fahrer bei einer starken Bremsung durch ein schnell blinkendes Bremslicht.
  • Geschwindigkeitsbegrenzer für Nutzfahrzeuge: Geschwindigkeitsbegrenzer sind seit einigen Jahren für bestimmte Nutzfahrzeuge in der EU Pflicht, um die Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen und die Sicherheit zu erhöhen.
  • Spurverlassenswarner (Lane Departure Warning): Dieses System ist für schwere Nutzfahrzeuge seit November 2015 in der EU verpflichtend. Es warnt den Fahrer, wenn das Fahrzeug unbeabsichtigt die Fahrspur verlässt.

Die restlichen Assistenzsysteme im Auto waren bisher freiwillig und jeder Fahrzeughersteller konnte selbst entscheiden, welche ADAS in seinen Fahrzeugen verbaut sind.

Welche Fahrerassistenzsysteme sind ab Juli 2024 Pflicht in Neufahrzeugen?

Die Europäische Union hat nun festgelegt, dass weitere Fahrerassistenzsysteme ab Juli 2024 in allen Neufahrzeugen Pflicht werden. Dazu gehören:

  1. Notbremsassistent (AEB): Der Notbremsassistent (AEB) ist ein Fahrassistenzsystem, das ein besonders hohes Verkehrssicherheitspotential bietet. Er kann Kollisionen vermeiden oder deren Schwere erheblich reduzieren, indem er das Fahrzeug automatisch abbremst, wenn eine Kollision droht.
  2. Assistenzsysteme Rückfahrkamera und Einparkhilfe ab Juli 2024 Pflicht in Neufahrzeugen Spurhalteassistent (LKA): Der Spurhalteassistent ist ein aktives System, das nicht nur den Fahrer warnt, sondern auch aktiv eingreift, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Es nutzt Kameras und Sensoren, um die Fahrbahnmarkierungen zu erkennen, und steuert dann das Lenkrad oder bremst einzelne Räder, um das Fahrzeug in der Spur zu halten.
  3. Geschwindigkeitsassistent (ISA): Automatische Anpassung der Geschwindigkeit an geltende Tempolimits.
  4. Rückfahrkamera und Einparkhilfe: Unterstützung beim Rückwärtsfahren und Einparken.
  5. Müdigkeitserkennung
  6. Unfalldatenspeicher

Die Einführung dieser Assistenzsysteme im Auto hat mehrere Gründe. Sie sollen zum einen die Verkehrssicherheit weiter erhöhen und Unfälle noch besser durch frühzeitiges Eingreifen reduzieren. Damit werden auch die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer besser geschützt. Zum anderen sind die ADAS-Systeme eine Entlastung des Fahrers vor allen Dingen in kritischen Situationen und bei monotonen Fahrten.

Wie können die Fahrerassistenzsysteme Dich unterstützen?

Wie können Fahrassistenzsysteme dich unterstützen - beispielsweise mit der Müdigkeitserkennung Die Hauptaufgabe von ADAS ist es, den Fahrer zu unterstützen, indem sie potenziell gefährliche Situationen erkennen und darauf reagieren. Sie tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden oder deren Schwere zu reduzieren. ADAS-Systeme können frühzeitig warnen, eingreifen oder sogar die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen, um eine Kollision zu verhindern.

Fahrerassistenzsysteme können Dich in vielerlei Hinsicht unterstützen:

  • Erhöhung der Aufmerksamkeit: Warnung vor Gefahren und Müdigkeit.
  • Fahrkomfort: Unterstützung bei der Fahrzeugführung und Einhaltung von Verkehrsregeln.
  • Sicherheit: Automatisches Eingreifen in kritischen Situationen.

Einige Fahrassistenzsysteme davon müssen manuell aktiviert werden, darunter:

  • Einparkhilfe: Meistens per Knopfdruck aktiviert.
  • Spurhalteassistent (LKA): Oft durch einen Schalter oder im Menü des Fahrzeugs aktivierbar.
  • Geschwindigkeitsassistent (ISA): Kann manuell ein- und ausgeschaltet werden.

Fahrassistenzsysteme können zum Teil ausgeschaltet werden Somit kannst Du zum Teil selbst bestimmen, welche Assistenzsysteme im Auto Du in Anspruch nehmen möchtest. Denn eine mögliche Gefahr bei der Nutzung von Fahrerassistenzsystemen ist das Übervertrauen, also das übermäßige Verlassen, auf die Technik. Dies kann dazu führen, dass Fahrer unaufmerksam werden und die eigene Verantwortung vernachlässigen. Es ist wichtig, ADAS als Unterstützung zu sehen und nicht als Ersatz für die eigene Aufmerksamkeit und Kontrolle.

Inwieweit wird das Wissen über Fahrassistenzsysteme nun auch in der Führerscheinprüfung abgefragt?

Fahrerassistenzsysteme werden verstärkt in der Fahrschule gelehrt und in den Prüfungen abgefragt Seit Juli 2024 wird das Wissen über Fahrerassistenzsysteme auch in der Führerscheinprüfung stärker abgefragt. Dies beinhaltet theoretische Fragen zu den Funktionen und Aufgaben der Assistenzsysteme im Auto sowie praktische Prüfungen, in denen der Umgang mit ADAS demonstriert werden muss. Ziel ist es, dass zukünftige Fahrer die Fahrassistenzsysteme sicher und effektiv nutzen können.

Die neuen Fahrerassistenzsysteme ab Juli 2024 stellen einen wichtigen Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dar. Sie unterstützen Dich als Fahrer in kritischen Situationen, machen das Fahren komfortabler und tragen zur Vermeidung von Unfällen bei. Es ist jedoch wichtig, sich nicht ausschließlich auf die Technik zu verlassen, sondern stets aufmerksam und verantwortungsbewusst zu fahren. Mit dem richtigen Wissen und dem bewussten Einsatz dieser Fahrassistenzsysteme kannst Du von den zahlreichen Vorteilen profitieren und sicherer unterwegs sein.

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