Welche Fahrassistenzsysteme gibt es bereits?
- Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP): 1995 eingeführt, hilft es, das Fahrzeug in Kurven stabil zu halten und ein Schleudern zu verhindern.
- Tempomat: Ebenfalls in den 1990er Jahren entwickelt, ermöglicht es dem Fahrer, eine konstante Geschwindigkeit zu halten, ohne das Gaspedal zu betätigen.
Seit den 2000er Jahren hat die Technologie rasant Fortschritte gemacht, und es wurden immer mehr ADAS-Systeme eingeführt, darunter:
- Abstandstempomat (ACC): Hält automatisch einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
- Automatischer Notbremsassistent (AEB): Bremst das Fahrzeug automatisch ab, um eine Kollision zu verhindern.
- Toter-Winkel-Assistent: Warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel.
- Müdigkeitserkennung: Erkennt Anzeichen von Fahrermüdigkeit und warnt den Fahrer.
- Verkehrszeichenerkennung: Erfasst und zeigt Verkehrsschilder an.
- Nachtsichtassistent: Verbessert die Sicht bei Dunkelheit durch Infrarotkameras.
- Head-up-Display: Projektion wichtiger Informationen auf die Windschutzscheibe.
Heutzutage sind Fahrerassistenzsysteme in vielen Neufahrzeugen standardmäßig enthalten und spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Fahrkomforts. Bisher jedoch war nur ein Teil der Fahrassistenzsysteme verpflichtend gewesen. Dazu zählen neben dem ABS und ESP noch die folgenden ADAS-Systeme:
- Notbremslicht (Emergency Stop Signal): Seit Februar 2013 müssen neue Fahrzeugtypen in der EU mit einem Notbremslicht ausgestattet sein. Dieses System warnt nachfolgende Fahrer bei einer starken Bremsung durch ein schnell blinkendes Bremslicht.
- Geschwindigkeitsbegrenzer für Nutzfahrzeuge: Geschwindigkeitsbegrenzer sind seit einigen Jahren für bestimmte Nutzfahrzeuge in der EU Pflicht, um die Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen und die Sicherheit zu erhöhen.
- Spurverlassenswarner (Lane Departure Warning): Dieses System ist für schwere Nutzfahrzeuge seit November 2015 in der EU verpflichtend. Es warnt den Fahrer, wenn das Fahrzeug unbeabsichtigt die Fahrspur verlässt.
Die restlichen Assistenzsysteme im Auto waren bisher freiwillig und jeder Fahrzeughersteller konnte selbst entscheiden, welche ADAS in seinen Fahrzeugen verbaut sind.
Welche Fahrerassistenzsysteme sind ab Juli 2024 Pflicht in Neufahrzeugen?
Die Europäische Union hat nun festgelegt, dass weitere Fahrerassistenzsysteme ab Juli 2024 in allen Neufahrzeugen Pflicht werden. Dazu gehören:
- Notbremsassistent (AEB): Der Notbremsassistent (AEB) ist ein Fahrassistenzsystem, das ein besonders hohes Verkehrssicherheitspotential bietet. Er kann Kollisionen vermeiden oder deren Schwere erheblich reduzieren, indem er das Fahrzeug automatisch abbremst, wenn eine Kollision droht.
- Geschwindigkeitsassistent (ISA): Automatische Anpassung der Geschwindigkeit an geltende Tempolimits.
- Rückfahrkamera und Einparkhilfe: Unterstützung beim Rückwärtsfahren und Einparken.
- Müdigkeitserkennung
- Unfalldatenspeicher
Die Einführung dieser Assistenzsysteme im Auto hat mehrere Gründe. Sie sollen zum einen die Verkehrssicherheit weiter erhöhen und Unfälle noch besser durch frühzeitiges Eingreifen reduzieren. Damit werden auch die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer besser geschützt. Zum anderen sind die ADAS-Systeme eine Entlastung des Fahrers vor allen Dingen in kritischen Situationen und bei monotonen Fahrten.
Wie können die Fahrerassistenzsysteme Dich unterstützen?
Fahrerassistenzsysteme können Dich in vielerlei Hinsicht unterstützen:
- Erhöhung der Aufmerksamkeit: Warnung vor Gefahren und Müdigkeit.
- Fahrkomfort: Unterstützung bei der Fahrzeugführung und Einhaltung von Verkehrsregeln.
- Sicherheit: Automatisches Eingreifen in kritischen Situationen.
Einige Fahrassistenzsysteme davon müssen manuell aktiviert werden, darunter:
- Einparkhilfe: Meistens per Knopfdruck aktiviert.
- Spurhalteassistent (LKA): Oft durch einen Schalter oder im Menü des Fahrzeugs aktivierbar.
- Geschwindigkeitsassistent (ISA): Kann manuell ein- und ausgeschaltet werden.
Inwieweit wird das Wissen über Fahrassistenzsysteme nun auch in der Führerscheinprüfung abgefragt?
Die neuen Fahrerassistenzsysteme ab Juli 2024 stellen einen wichtigen Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dar. Sie unterstützen Dich als Fahrer in kritischen Situationen, machen das Fahren komfortabler und tragen zur Vermeidung von Unfällen bei. Es ist jedoch wichtig, sich nicht ausschließlich auf die Technik zu verlassen, sondern stets aufmerksam und verantwortungsbewusst zu fahren. Mit dem richtigen Wissen und dem bewussten Einsatz dieser Fahrassistenzsysteme kannst Du von den zahlreichen Vorteilen profitieren und sicherer unterwegs sein.