Wann und wie oft musst Du Zündkerzen wechseln?
Generell wird empfohlen, die Zündkerzen alle 30.000 bis 60.000 Kilometer zu wechseln. Das genaue Intervall hängt vom Fahrzeugmodell und den verwendeten Zündkerzen ab – manche halten sogar bis zu 100.000 Kilometer. Ein Blick ins Servicehandbuch des Autos verrät Dir, wann die Zündkerzen gewechselt werden sollten.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass man die Zündkerzen früher wechseln muss, da sie vorzeitig verschlissen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Falsche Zündkerzenwahl: Wenn die Zündkerzen nicht für das jeweilige Fahrzeugmodell geeignet sind, kann dies zu Überhitzung oder ungenügender Zündung führen. Hersteller geben für jedes Modell spezielle Zündkerzen vor, die den jeweiligen Anforderungen angepasst sind, zum Beispiel in Bezug auf die Wärmewerte.
- Ungünstige Fahrbedingungen: Häufiges Fahren auf Kurzstrecken oder in der Stadt kann den Verschleiß der Zündkerzen beschleunigen. Da der Motor oft nicht vollständig auf Betriebstemperatur kommt, können sich Ruß- und Kohlenstoffablagerungen auf den Zündkerzen bilden, die ihre Leistung beeinträchtigen.
- Schlechtes Kraftstoff-Luft-Gemisch: Ein zu mageres oder zu fettes Gemisch (Verhältnis von Luft zu Kraftstoff) kann die Verbrennung im Zylinder beeinflussen. Ein zu fettes Gemisch verursacht Rückstände, während ein zu mageres Gemisch die Zündkerzen überhitzen lässt.
- Öl im Brennraum: Wenn der Motor Öl verbrennt, kann dies zu Ablagerungen auf den Zündkerzen führen und die Zündung erschweren. Dies passiert häufig bei undichten Ventilschaftdichtungen oder abgenutzten Kolbenringen.
- Überhitzung des Motors: Ein Motor, der häufig überhitzt, setzt die Zündkerzen extremen Temperaturen aus. Überhitzung entsteht beispielsweise durch zu wenig Kühlflüssigkeit, defekte Thermostate oder Probleme im Kühlsystem.
- Elektrische Probleme im Zündsystem: Fehlerhafte Zündspulen oder defekte Zündkabel können zu einer unregelmäßigen oder unzureichenden Zündung führen, was die Zündkerzen belastet. Die Zündkerzen werden so nicht nur häufiger beansprucht, sondern erhalten auch nicht immer den optimalen Funken.
- Falsches Anzugsdrehmoment: Beim Einbau der Zündkerzen muss das richtige Drehmoment beachtet werden. Ein zu starkes Anziehen kann das Gewinde beschädigen und die Kerze überhitzen, während ein zu lockeres Anziehen zu Druckverlust im Brennraum und ineffizienter Zündung führen kann.
Die verschiedenen Ursachen zeigen sich in unterschiedlichen Schadensbildern. So kann man auch anhand einer Sichtprüfung einen Hinweis auf die Ursache erhalten. Wenn die Zündkerzen defekt sind, macht sich das oft in Form von bestimmten Symptomen bemerkbar. Die häufigsten Anzeichen sind:
- Ein unregelmäßiger Motorlauf, insbesondere im Leerlauf oder beim Beschleunigen
- Das Auto springt oft schwer an
- Der Benzinverbrauch wird höher
- Die Motorleistung ist verringert
Wie hoch sind, um Zündkerzen zu wechseln, die Kosten in einer Werkstatt?
Um Zündkerzen wechseln zu lassen, liegen die Kosten in einer Werkstatt meist zwischen 60 und 150 Euro. Der Preis ist abhängig vom Fahrzeugmodell, Stundensatz und Zündkerzentyp. Hochwertige Zündkerzen für leistungsstarke Fahrzeuge können den Preis erhöhen. Wenn Du Dir den Wechsel jedoch selbst zutraust, kannst Du einiges an Geld sparen.
Ablauf des Zündkerzenwechsels: So machst Du es selbst
Es ist nicht immer notwendig, alle Zündkerzen gleichzeitig zu wechseln, aber es wird in den meisten Fällen empfohlen. Da Zündkerzen im Motor gleichmäßig beansprucht werden, weisen sie oft einen ähnlichen Verschleiß auf. Wenn Du alle Zündkerzen gleichzeitig wechselst, sorgst Du für eine gleichmäßige Zündung und damit für einen ruhigeren Motorlauf.
Unterschiedlich stark abgenutzte Zündkerzen können den Motorlauf unruhig machen und zu weiteren Problemen führen. Daher ist es oft einfacher und sinnvoller, gleich alle Zündkerzen im selben Intervall zu wechseln. Wenn Du den Austausch selbst vornehmen möchtest, brauchst Du die richtigen Werkzeuge und etwas Geschick.
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Vorbereitung: Schalte den Motor ab und lasse ihn abkühlen. Ein heißer Motor ist nicht nur unangenehm zu bearbeiten, sondern auch gefährlich.
- Werkzeug bereitstellen: Um die Zündkerzen zu wechseln, benötigst Du einen Zündkerzenschlüssel (meist mit Verlängerung), einen Drehmomentschlüssel und eventuell ein spezielles Schmiermittel.
- Zündkerzen freilegen: Entferne die Abdeckung des Motors, falls vorhanden. Lokalisiere die Zündkerzen und löse die Zündkerzenstecker vorsichtig, ohne sie zu beschädigen.
- Alte Zündkerzen herausdrehen: Verwende den Zündkerzenschlüssel, um die alten Zündkerzen zu lösen und vorsichtig herauszudrehen.
- Neue Zündkerzen einsetzen: Setze die neuen Zündkerzen vorsichtig ein, um das empfindliche Gewinde nicht zu beschädigen.
- Drehmoment beachten: Ziehe die Zündkerzen mit dem passenden Drehmoment fest, das meist zwischen 20 und 30 Nm liegt. Dieses exakte Drehmoment ist entscheidend, um die Zündkerzen weder zu fest noch zu locker anzuziehen.
- Zusammenbau: Stecke die Zündkerzenstecker wieder auf und setze die Abdeckung auf den Motor.
Was solltest Du beim Zündkerzenwechsel beachten?
Beim Zündkerzenwechseln sind einige Punkte wichtig, damit der Motor und die neuen Zündkerzen nicht beschädigt werden:
- Das richtige Drehmoment: Zündkerzen dürfen weder zu locker noch zu fest sitzen, da sonst das Gewinde im Motorblock Schaden nehmen könnte. Ein Drehmomentschlüssel hilft Dir, das genaue Drehmoment einzuhalten.
- Zündkerzen nicht verunreinigen: Vermeide es, die Zündkerzen mit den bloßen Händen zu berühren. Fett und Schmutz können die Zündleistung beeinträchtigen.
- Passende Zündkerzen wählen: Nicht alle Zündkerzen passen zu jedem Fahrzeug. Schau in das Handbuch des Fahrzeugs oder informiere Dich beim Händler.
Das Zündkerzenwechseln gehört zu den Wartungsarbeiten, die mit etwas technischem Verständnis auch selbst erledigt werden können. Neben der Kostenersparnis erhältst Du dadurch auch ein besseres Verständnis für die Technik des Autos. Achte darauf, die empfohlenen Wechselintervalle einzuhalten und bei Symptomen wie Ruckeln oder Startproblemen frühzeitig zu reagieren. So läuft der Motor zuverlässig und effizient – und Du sparst langfristig Geld und Nerven.