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Partikelfilter reinigen statt tauschen: So verlängerst Du das Leben eines DPF und sparst bares Geld!

Partikelfilter reinigen statt zu tauschen ist möglich
Der Diesel läuft plötzlich träge, die Motorkontrollleuchte geht an und die Werkstatt spricht von einem verstopften Partikelfilter. Der erste Impuls: „Oh nein, das wird teuer!“ Doch halt! In vielen Fällen muss man den Dieselpartikelfilter (DPF) nicht gleich austauschen. Häufig kann man den Partikelfilter reinigen lassen – oder sogar selbst reinigen. In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles Wichtige rund ums DPF reinigen, wie hoch die Kosten für das DPF reinigen sind, was beim Rußpartikelfilter reinigen zu beachten ist und ob man den Partikelfilter freibrennen oder ohne Ausbau reinigen kann.
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Was ist ein Dieselpartikelfilter (DPF) und warum ist er so wichtig?

Ein Dieselpartikelfilter, auch Rußpartikelfilter genannt, sitzt im Abgassystem eines Dieselautos und ist seit der Euro-5-Norm Pflicht. Seine Aufgabe ist es, feinste Rußpartikel aus den Abgasen zu filtern, bevor sie in die Umwelt gelangen. Damit der Filter nicht sofort verstopft, wird regelmäßig eine Regeneration eingeleitet. Diese wird auch als das Partikelfilter Freibrennen bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen automatischen Selbstreinigungsprozess, bei dem die Abgastemperatur auf ca. 600 C° gebracht wird. Ab der Temperatur verbrennt der Ruß zu CO². Die Regeneration passiert automatisch während der Fahrt, wenn Motor und Abgase heiß genug sind.

Für die Selbstreinigung des DPFs sind längere Autobahnfahrten geeignet, wo man für mindestens 20-30 Minuten eine konstant hohe Geschwindigkeit mit höherer Drehzahl fahren kann. Nur dann schafft die Regeneration es, die Rußpartikel vollständig zu verbrennen. 

Dieselpartikelfilter verbrennt in der Regeneration Ruß aber keine Asche

Wird das Reinigungsprogramm unterbrochen oder werden nicht so häufig längere Autobahnfahrten durchgeführt, wird die Abgastemperatur nicht so heiß und der Dieselpartikelfilter kann sich nicht ausreichend reinigen. Außerdem verbrennt die Regeneration nur den Ruß und nicht die Asche. Daher verstopft der Filter mit der Zeit trotzdem. Dann droht Leistungsverlust, höherer Verbrauch und im schlimmsten Fall ein teurer Austausch.

Üblicherweise reicht die Lebensdauer eines DPF zwischen 120.000 und 180.000 km. Doch folgende Ursachen können den Filter früher verstopfen:

  • viele Kurzstrecken ohne heiße Abgase
  • defekte Sensoren oder Injektoren
  • falsches Motoröl (nicht aschearm)
  • häufiger Stadtverkehr

Muss man den Rußpartikelfilter immer austauschen oder kann man den DPF auch reinigen?

Einen verstopften Dieselpartikelfilter erkennt man an folgenden Symptomen:

  • Motorkontrollleuchte oder die Rußpartikelfilter-Warnlampe leuchtet auf
  • Motor läuft im Notlauf oder es zeigt sich ein Leistungsverlust vor allen Dingen beim Beschleunigen.
  • Ebenso kann es zu einem unrunden Motorlauf kommen oder zu einem Ruckeln vor allen Dingen beim Anfahren.
  • Der Kraftstoffverbrauch ist erhöht, da der Motor mehr arbeiten muss, die Abgase durch den Filter zu drücken.
  • Die Regeneration läuft häufiger beziehungsweise wird häufiger gestartet. Das zeigt sich durch einen erhöhten Leerlauf, aufheulenden Lüfter oder gestiegenen Ölstand.
Motorkontrollleuchte erscheint im Cockpit, wenn der Rußpartikelfilter zu verstopft ist

Zeigen sich die oben genannten Symptome, ist es Zeit sich mit dem Dieselpartikelfilter auseinanderzusetzen. Doch nicht immer ist gleich ein teurer Austausch notwendig. Wird bereits bei ersten Anzeichen der Symptome reagiert, ist im Allgemeinen eine DPF-Reinigung ausreichend. Dabei wird die angesammelte Asche und der Ruß professionell aus dem Filter entfernt, ohne ihn zu beschädigen. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch richtig Geld. Eine professionelle DPF-Reinigung inklusive Prüfprotokoll kostet zwischen 250 und 450 €, je nach Anbieter und Fahrzeugtyp. Wenn man allerdings zu lange wartet und der Filter vollständig verstopft, dann hilft nur noch der Austausch, der bis zu 2.500 € kosten kann.

Kann man einen DPF selber reinigen und was ist beim Partikelfilter reinigen zu beachten?

Ja, einen DPF kann man selber reinigen, allerdings mit Einschränkungen. Wenn Du etwas technisches Geschick hast, kannst Du den Rußpartikelfilter selbst ausbauen und an einen Reinigungsdienst schicken. Alternativ gibt es Reinigungsmittel, die in den DPF eingesprüht werden. Aber Vorsicht: Diese Methode ersetzt keine gründliche DPF-Reinigung und ist eher eine kurzfristige Notlösung. Bei einer DPF-Reinigung im DIY-Verfahren liegen die Kosten zwischen 50 – 150€ für Reinigungsmittel und ggf. Versand.

Egal ob professionell oder selbst gemacht – achte beim Partikelfilter reinigen auf folgende Punkte:

  • Keine mechanische Beschädigung: DPFs sind empfindlich.
  • Nur zertifizierte Reinigungsmethoden verwenden (z. B. Thermo- oder Hydromechanik).
  • Sensoren und Steuergerät zurücksetzen nach der Reinigung.
  • Ursachen der Verstopfung prüfen, sonst verstopft der Filter schnell wieder.

So läuft eine DIY-DPF-Reinigung ab – Schritt für Schritt

Wenn Du den DPF selber reinigen willst, solltest Du wie folgt vorgehen:

  1. Fahrzeug sicher aufbocken und abkühlen lassen.
  2. DPF ausbauen (meist im Unterboden oder nah am Motor).
  3. Drucksensoren & Temperaturfühler demontieren, um sie nicht zu beschädigen.
  4. Filter einsprühen mit Spezialreiniger oder einschicken zur professionellen DPF-Reinigung.
  5. Trocknen lassen bzw. gereinigt zurückerhalten.
  6. Gereinigten und getrockneten DPF einbauen, Steuergerät zurücksetzen.
  7. Probefahrt mit Regeneration durchführen (oft nötig zur Kalibrierung).

Kann man einen Partikelfilter reinigen ohne Ausbau?

Spezialreiniger für die DPF-Reinigung gibt es in flüssig als Additiv oder als Spray zum Reinigen über die Lambdasonde

Ja, man kann einen DPF auch ohne Ausbau reinigen. Dafür gibt  es sogenannte In-situ-Reinigungsverfahren. Diese basieren auf bestimmte Spezialreiniger für Dieselpartikelfilter.

  • Reinigungssprays, die über die Lambdasonde eingesprüht werden.
  • Additive, die dem Diesel beigemischt werden und die Regeneration unterstützen.

Diese Methoden sind einfach, aber nicht so effektiv wie eine vollständige Reinigung mit Ausbau. Sie sind jedoch ideal für kurzfristige Problemlösungen oder vor allen Dingen als vorbeugende Maßnahme. Solche Reiniger, regelmäßig angewendet, unterstützen den Regenerationsprozess, so dass der Dieselpartikelfilter sich nicht so schnell zusetzt.

Wenn der Rußpartikelfilter verstopft ist, muss also nicht gleich ein neuer her. In vielen Fällen kannst Du den DPF reinigen lassen oder sogar den Partikelfilter selber reinigen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Ob den Partikelfilter freibrennen, eine DPF-Reinigung mit Ausbau, oder den Partikelfilter reinigen ohne Ausbau – es gibt viele Wege, den Filter wieder fit zu machen. Wichtig ist, dass die Ursache für die Verstopfung geklärt und keine billigen Schnelllösungen gewählt wird, die am Ende teurer werden. Tipp von uns: Lasse den Partikelfilter auch regelmäßig im Rahmen einer Wartung prüfen und greif rechtzeitig zur Reinigung, dann hast Du länger etwas von Deinem Diesel.

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