Was ist eine Getriebespülung?
Eine Getriebespülung, oft auch als Getriebeölspülung bezeichnet, ist ein Verfahren, bei dem das alte Getriebeöl vollständig aus dem Getriebe entfernt und durch frisches Öl ersetzt wird. Im Gegensatz zum reinen Ölwechsel wird bei der Spülung das komplette Öl im System ausgetauscht, einschließlich des Öls, das sich im Wandler und in den Leitungen befindet. Dabei wird das Getriebe durch spezielle Reinigungszusätze gereinigt, um Ablagerungen und Schmutzpartikel zu entfernen, die sich mit der Zeit ansammeln können.
Es kommt häufig dann zum Einsatz, wenn das Getriebeöl zu lange nicht gewechselt wurde und sich zu viele hartnäckige Ablagerungen gebildet haben. Ob eine Getriebespülung immer sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Moderne Automatikgetriebe sind hochkomplexe Systeme, bei denen sauberes und funktionstüchtiges Öl eine wichtige Rolle spielt. Wenn das Getriebe Probleme zeigt, kann eine Spülung oft helfen, diese Symptome zu beheben. Auch bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung kann eine Getriebespülung sinnvoll sein, um die Lebensdauer des Getriebes zu verlängern.
Andererseits ist es nicht immer notwendig, das Automatikgetriebe zu spülen. In vielen Fällen reicht ein normaler Getriebeölwechsel aus, um das System funktionsfähig zu halten. Vor allen Dingen, wenn das Getriebeöl regelmäßig, beispielsweise im Rahmen des Getriebeölfilter-Wechsels, gewechselt wird, ist eine Getriebeölspülung nicht nötig. Durch die regelmäßigen Wechselintervalle entstehen weniger Ablagerungen, die sich leicht durch einen reinen Getriebeölwechsel entfernen lassen.
Zudem gibt es auch Meinungen, dass eine Spülung bei sehr alten Getrieben mit vielen Kilometern auf dem Tacho schädlich sein könnte, da sie möglicherweise Ablagerungen löst, die das Getriebe dann verstopfen könnten. Ebenso ist eine Getriebeölspülung nicht für alle modernen Fahrzeuge geeignet, da durch den erhöhten Druck, mit dem das Getriebeöl durch den Kreislauf gepumpt wird, empfindliche Teile beschädigt werden können.
Wann ist eine Getriebeölspülung notwendig und wie lange dauert eine Getriebespülung?
Das Automatikgetriebe zu spülen ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn das Getriebe Symptome von Problemen zeigt. Zu diesen Symptomen gehören ungleichmäßiges oder ruckelndes Schalten, Verzögerungen beim Gangwechsel oder ungewöhnliche Geräusche beim Fahren. Auch wenn das Getriebeöl stark verschmutzt ist oder unangenehm riecht, kann eine Spülung helfen.
Die Dauer einer Getriebeölspülung hängt von der Werkstatt und dem Fahrzeugtyp ab, dauert aber in der Regel zwischen 1 und 3 Stunden. Dies liegt daran, dass die Spülung mit einem speziellen Spülgerät durchgeführt wird und mehrere Schritte umfasst, darunter die Demontage verschiedener Karosserieteile, das Ablassen des alten Öls, die Reinigung des Getriebes und das Auffüllen mit neuem Öl.
Wie ist der Ablauf, um das Automatikgetriebe zu spülen?
Bei einer professionellen Getriebeölspülung wird ein spezielles Spülgerät an das Getriebe angeschlossen. Das pumpt das alte Öl aus dem System und ersetzt es schrittweise durch frisches Öl. Dabei wird das gesamte System durchspült, um sicherzustellen, dass alle Rückstände und Ablagerungen entfernt werden. In einigen Fällen werden dem neuen Öl auch Additive zugesetzt, die das Getriebe schützen und seine Leistung verbessern sollen. Während des Spülvorgangs wird das Getriebeöl bei laufendem Motor durch alle Gänge geschaltet. Das wird so lange wiederholt, bis nur noch sauberes Öl in das Spülgerät läuft.
Anschließend wird der Motor abgestellt, das Spülgerät entfernt und der Ölkreislauf wieder geschlossen. Der Getriebeölfilter sollte jetzt getauscht und bei Bedarf die Getriebeölwanne gesäubert oder ausgetauscht werden. Danach alles wieder richtig befestigen und abdichten. Anschließend bei laufendem Motor frisches Getriebeöl bis zum Rand auffüllen und eine kurze Probefahrt durchführen, wobei alle Schaltgänge unter Last ausgefahren werden sollten. Zum Abschluss den Ölstand kontrollieren und ggf. nachfüllen, alles auf Undichtigkeiten kontrollieren und alle abgenommenen Karosserieteilen wieder anbringen. Das Altöl muss als Sondermüll entsorgt werden, ebenso aller mit Öl kontaminierter Abfall.
Was sind die Nachteile einer Getriebespülung?
Obwohl eine Getriebeölspülung in einigen Fällen sinnvoll ist, gibt es auch einige potenzielle Nachteile, die Du im Hinterkopf behalten solltest:
- Kosten: Eine Getriebespülung ist teurer als ein herkömmlicher Getriebeölwechsel, da sie aufwendiger ist und spezielle Spülgeräte sowie größere Mengen an Öl benötigt.
- Keine Garantie auf Problemlösung: Das Automatikgetriebe zu spülen kann viele Symptome beheben, ist aber keine Garantie dafür, dass das Getriebe danach wieder einwandfrei funktioniert, besonders wenn mechanische Schäden vorliegen.
Wie hoch sind bei einer Getriebespülung die Kosten in der Werkstatt?
Bei einer Getriebespülung variieren die Kosten je nach Fahrzeugtyp und Werkstatt. In der Regel musst Du mit einem Preis zwischen 300 und 700 Euro rechnen. Der genaue Preis hängt unter anderem davon ab, wie viel Öl das Getriebe benötigt, welche Maschine verwendet wird und ob zusätzliche Leistungen wie das Einfüllen von Additiven vorgenommen werden. Aufgrund des höheren Aufwands für eine Getriebespülung und der höheren Kosten, solltest Du vorab mit der Werkstatt klären, ob sie wirklich notwendig ist.
Einige Werkstätten führen gerne eine Getriebeölspülung durch, um die Kosten zu erhöhen, obwohl das Getriebeöl gar nicht so stark verschmutzt ist. Somit ist eine Getriebespülung weder sinnvoll noch nötig. Ebenfalls solltest Du vorab sichergehen, dass das Automatikgetriebe zum Spülen geeignet ist. Im Allgemeinen reicht ein regelmäßiger Getriebeölwechsel, der in der Werkstatt um die 200 Euro kostet. Diesen könntest Du mit passendem Equipment sogar selbst durchführen.
Ist eine Getriebespülung auch bei Schaltgetrieben notwendig?
Eine Getriebeölspülung ist in der Regel nicht bei Schaltgetrieben notwendig. Der Hauptgrund dafür ist, dass Schaltgetriebe deutlich einfacher aufgebaut sind als Automatikgetriebe und keine komplexen hydraulischen Steuerungen oder Kupplungssysteme haben, die auf die Qualität des Getriebeöls angewiesen sind. Bei Schaltgetrieben reicht es normalerweise aus, das Getriebeöl in regelmäßigen Abständen zu wechseln, wie vom Fahrzeughersteller empfohlen.
Der Ölwechsel sorgt dafür, dass Abriebpartikel und Verunreinigungen entfernt werden, die sich im Laufe der Zeit im Öl ansammeln können. Ein Getriebeölwechsel bei Schaltgetrieben wird normalerweise in bestimmten Intervallen empfohlen, die im Wartungsplan des Fahrzeugs festgelegt sind. In der Regel liegt dieser Wechsel bei 80.000 bis 100.000 Kilometern, kann aber je nach Fahrzeugmodell variieren. Falls Du merkst, dass das Schalten schwergängig wird oder ungewöhnliche Geräusche auftreten, kann es sinnvoll sein, das Getriebeöl früher zu wechseln.
Eine Getriebespülung kann also sinnvoll sein, um die Lebensdauer und Funktion des Getriebes zu verbessern, insbesondere bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung oder ersten Schaltproblemen. Allerdings ist sie nicht immer notwendig und sollte mit Bedacht durchgeführt werden. Wenn Du unsicher bist, ob eine Getriebeölspülung für das Fahrzeug sinnvoll ist, lasse Dich am besten von einem Fachmann beraten. So kannst Du sicherstellen, dass das Getriebe lange und zuverlässig arbeitet.